Unter Offenem Unterricht sind Organisationsformen wie Tages- und Wochenpläne, Stationenlernen, Freiarbeit, projektorientierter Unterricht, Projekte u.a. zusammengefasst.
Offener Unterricht zeichnet sich methodisch durch vielfältige Formen entdeckenden, multisensorischen, praktischen Lernens aus. Lernberatung tritt, soweit möglich, an die Stelle von Frontalphasen. Individuelle Zeiteinteilung, die Möglichkeit zur Entwicklung spontaner Aktivitäten wie auch die Möglichkeit von Zusammenarbeit, gegenseitiger Hilfe und Selbstkontrolle sind weitere typische Merkmale. Lernergebnisse werden öffentlich gemacht in Form von Wandzeitungen, Ausstellungen, Theaterstücken, selbst erstellten Büchern, Tabellen, Übersichten oder ähnlichem.
Offener Unterricht ist eine sehr schülerorientierte Unterrichtsform. Er ermöglicht eine starke innere Differenzierung und Individualisierung.
Da bei unseren Schülerinnen und Schülern die Lernprozesse hinsichtlich ihres Lerntempos, ihrer Lerneinstellung und ihrer Lernfähigkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt sind, bietet der Offene Unterricht eine gute Möglichkeit, auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen.
Der Lehrer kann im Offenen Unterricht entsprechend den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler differenzieren, hinsichtlich:
- der Anzahl der Aufgaben,
- des Niveaus der Anforderungen,
- der Medienbereitstellung und
- der Lehrerhilfe.
Neben regelmäßig an der gesamten Schule durchgeführten Projektwochen und -tagen werden verschiedene Formen des Offenen Unterrichts regelmäßig in fast allen Klassen eingesetzt.
Wochenplanarbeit
Wochenplanarbeit ist eine Organisationsform Offenen Unterrichts. Die Leitideen von Wochenplanarbeit aber auch Freier Arbeit stammen aus der Reformpädagogik (Peter Petersen: Jena-Plan, Maria Montessori: Lernmaterialien, Freinet-Bewegung: selbständiges Lernen).
Während einer bestimmten Anzahl von Unterrichtsstunden sollen die Schülerinnen und Schüler selbstständig in Einzel- oder Partnerarbeit vorgegebene Aufgaben erledigen.
Wochenpläne können für die gesamte Klasse, aber auch individuell geschrieben werden. Sie können sowohl Aufgaben aus verschiedenen Lernbereichen enthalten, aber auch auf ein Unterrichtsfach beschränkt sein. Eine Unterteilung in Pflicht- und Angebotsaufgaben ist möglich. Der Lehrer tritt bei dieser Unterrichtsform zurück und steht den Schülern als Ansprechpartner für Hilfe zur Seite.
Durch die Wochenplanarbeit wird im Unterricht
- eine Selbst- und Mitbestimmung der Schüler ermöglicht,
- selbstständiges Lernen gefördert,
- Kooperation ermöglicht,
- eine Orientierung an den Bedürfnissen und Interessen der Schüler ermöglicht und
- die intrinsische Motivation gefördert.
Lernen an Stationen
Lernen an Stationen beschreibt das zusammengesetzte Angebot mehrerer Lernstationen, die im Rahmen einer übergeordneten Thematik bearbeitet werden.
An verschiedenen Arbeitsstationen haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, selbstständig, in beliebiger Reihenfolge und individuellem Tempo zu arbeiten. Auch die Sozialform, in der sie arbeiten, kann von ihnen häufig selbst bestimmt werden. Meistens handelt es sich dabei um Partner- oder Kleingruppenarbeit play online slots for real money. Die Möglichkeit, mit anderen zusammen an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten, den anderen zu helfen und sich von den Mitschülern und Mitschülerinnen helfen zu lassen; gemeinsam mit eigenen Mitschülern und Mitschülerinnen Lern- und Arbeitsstrategien zu entwickeln, verschiedene Arbeitstechniken gemeinsam zu erproben, das gemeinsame Vorgehen zu planen und zu besprechen, wirkt sich auf das sozio-emotionale Verhalten der Schüler und Schülerinnen ausgesprochen positiv aus.
Die Stationen werden im und außerhalb des Klassenzimmers (Nebenräume, Innenhöfe) aufgebaut. Die gegebene Bewegungsfreiheit, die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsplatz mehrmals zu wechseln, stillt auch die innere motorische Unruhe jener Kinder, die hiermit große Schwierigkeiten haben, so dass auch sie in der Lage sind, konzentriert und zielstrebig zu arbeiten. Dabei hat auch der „Laufzettel" (die Fortschrittsliste) eine zusätzliche motivierende Wirkung.
Bei den Stationsangeboten wird der Akzent auf das ganzheitliche, handelnde und entdeckende Lernen gesetzt. Die anregenden Stationsmaterialien sprechen in der Regel mehrere Sinne an, so dass jeder die Chance hat, die Art des Lernens zu wählen, die ihm am nächsten liegt. Alle Stationen sind mit klaren (meist visualisierten) Arbeitsaufträgen versehen, die den Kindern und Jugendlichen das selbstständige Lernen erleichtern.
Da dem produktorientierten Lernen große Aufmerksamkeit gewidmet wird, werden an verschiedenen Stationen Muster ausgestellt, die ein Lernen am Modell anregen und auch die Förderung der Handgeschicklichkeit ermöglichen.
Die Wahlfreiheit, die jedem Schüler und jeder Schülerin gegeben ist, das passende Angebot für sich auszusuchen, bringt die meisten dazu, in einer Einheit von Gefühl und Verstand zu lernen, die sie zufrieden macht. Die vielfältigen Arten der Präsentation der Arbeitsergebnisse, die Möglichkeit, im Abschlusskreis über die eigene Arbeit zu erzählen, sichert auch den misserfolgsorientierten Schülern und Schülerinnen ihre ersten Erfolgserlebnisse, wodurch die Basis für die Förderung eines positiven Selbstkonzeptes dieser Kinder geschaffen wird.
Die Ausrichtung der Angebote beim Stationslernen beachtet stärker die vorhandene Bandbreite der Fähigkeiten, Möglichkeiten und Interessen der Schüler, mit dem obersten Ziel, ihnen ein optimales, persönlichkeitsentfaltendes Lernen zu ermöglichen.